Nach Fertigstellung der Rudolf-Mühleck-Halle fanden dort ab 1964 große Bälle statt, die von den Sportfreunden, der Musikkapelle und anfänglich auch vom Gesangverein Frohsinn veranstaltet wurden.

Schon damals wurde dem Publikum ein Programm auf der Bühne präsentiert und Tanzkapellen haben zur Unterhaltung gespielt.

Die aufwendigen Show- und Gardetänze sowie Lied- und Wortbeiträge mit meist lokalem Bezug werden mit der Zeit immer professioneller.

Männerballett, Büttenreden, die Schnitzelbank und Guggenmusik gehören ebenfalls schon lange dazu.

Der unverwechselbare und einmalige Faschingsruf "Bühlerzell - AWA" wurde 1975 aus der Taufe gehoben.

Hans Müller, damals Vorstand der Sportfreunde und jahrelang Mitorganisator des Faschings, verwendete häufig den Ausspruch "awa".

Diesen griff Hugo Deiß auf und führte ihn während der Faschingsbälle als Bühlerzeller Faschingsruf ein.

Die Größe, die Anzahl der Besucher und Teilnehmer des Bühlerzeller Faschingsumzugs ist stetig gestiegen.

Im Jahr 1988 wurde der Umzug von Dienstag vor Aschermittwoch um drei Tage (auf Samstag) vorverlegt.

Seit 1990 gibt es eine Prämierung der besten Motivwägen und Fußgruppen.

Federführend für für die Einladungen und die notwendige Einholung der Genehmigungen waren von 1964 bis 1999 die Musikkapelle und die Sportfreunde.

Ab dem Jahre 2000 übernahm der Bürgermeister die Schirmherrschaft.

Die Organisation rund um den Faschingsumzug wurde aber weiterhin zum größten Teil vom Förderverein Fasching der Sportfreunde und der Musikkapelle durchgeführt.

Ab dem Jahr 2020 wurde die Organisation des Faschingsumzuges verändert und wird nun von der Gemeinde und dem Förderverein Faschingsumzug durchgeführt, in dem die Sportfreunde und die Musikkapelle jeweils einzelne Ressorts betreuen.

Seit 2006 wird mit dem Bühlerzeller Faschingsorden, den es zum Eintritt am Faschingssamstag gibt, ein Teil der Infrastrukturkosten (Sicherheit und Sanitär etc.) beglichen.

Stetig musste das Konzept bezüglich Jugendschutz angepasst werden, 2019 wurde aus Sicherheitsgründen beschlossen keine branntweinhaltigen Getränke mehr an den Verkaufsständen mehr anzubieten und die Veranstaltung um 24 Uhr zu beenden.

Ab 1996 findet auf dem Fischerplatz ein Guggen-Monsterkonzert verschiedener Guggenmusikkapellen statt.

Später übernimmt ein DJ, so dass sich der heute bekannte Straßenfasching in ganz Bühlerzell nach dem Umzug entwickelt hat.

Die Garde Rot-Weiß wurde 1967 als erste Garde im Kreis Schwäbisch Hall gegründet und wurde 2005 in Garde Rubin umbenannt.

Im Jahre 2003 wurde die Garde Blau-Weiß gegründet, die sich seit 2013 Garde Saphir nennt.

Seit dem Jahre 2012 tanzt die Garde Bühlerzeller Funken und seit 2013 die Garde Piccola Principessa.

Aus den Reihen der Musikkapelle Bühlerzell haben sich 1996 die Zellermer Guggafatzer als erste Guggenmusikformation im Kreis Schwäbisch Hall formiert.

Der Kern der Zellermer Guggafatzer wird inzwischen durch weitere guggabegeisterte Akteure aus der Umgebung verstärkt.

In den Anfängen war das Outfit ein weißer Overall mit blau-rotem Schriftzug, dem folgte 1999 ein rot-gold-glitzerndes Kostüm mit Hut.

Ab 2009 war das Outfit grün-gold, seit 2018 erstrahlen die Guggafatzer im Steampunk-Stil in rot-schwarz.

Bereits 2007 wurde begonen mittels Airbrush die Gesichter der Guggamusiker bei Auftritten in den passenden Farben zu gestalten.

Wegen des Irakkrieges wurden der Fasching für 1991 abgesagt.

Durch die Corona-Pandemie konnten auch die gewohnten Faschingsveranstaltungen 2021 und 2022 nicht stattfinden.

Mit "Fasching en dr Box" gab es stattdessen 2021 ein Paket für jedermann zuhause.

Neben einigen online-Aktionen wurde 2022 die Faschingsrallye durchgeführt.

Hier haben über eine Woche lang Wagenbauer im Ortskern Motive ausgestellt und Fußgruppen Schaufenster geschmückt.

Noch detaillierter kann die Geschichte des Bühlerzeller Faschings und den Vereinen in der 2022 veröffentlichten Chronik des Heimat und Kulturvereins Bühlerzell und Geifertshofen nachgeschlagen werden.

Das Buch kann beispielsweise im Rathaus erworben werden.